Kira – Meine „Ländereien“
31. August 2024Ich lebe mit meinen beiden Menschen in einer Wohnung, die hat zwar nur drei Zimmer, aber weil das eine Zimmer so groß ist, dass es bestimmt drei Zimmer aufnehmen könnte, habe ich genug Platz. Vor allem habe ich genug Plätze, um mich zurück zu ziehen, wenn ich in Ruhe schlafen, mich putzen, oder die Fremden nicht sehen will, die manchmal klingeln. Klingeln, das ist auch so eine Erfindung der Menschen, weil sie nicht so gute Ohren, Nasen, oder überhaupt noch Instinkte haben. Auf alles müssen sie von irgendwas, oder irgendwem aufmerksam gemacht werden. Klingeln sollten jedenfalls verboten werden. Sie sind zu laut und stören mich einfach immer! Glücklicherweise haben meine Menschen auch gerne ihre Ruhe und deshalb klingelt es nicht oft und die meisten Leute, die klingeln, geben nur was ab und dürfen meine Ländereien dann nicht betreten. Das jemand wirklich rein kommt, ist eher selten und darüber bin ich froh.
Mein männlicher Mensch, den werde ich in den weiteren Geschichten übrigens einfach Papa nennen, weil es kürzer ist und netter klingt als Diener, also Papa hat verschiedene Namen für Namen für die Ländereien. Er nennt sie oft „Safe Space“, oder „Meine Welt“, oder so. Meine menschliche Dienerin, also Mama nennt sie einfach „Mein Zuhause“. Früher gehörten sie glaube ich dem Vater von meinem Papa, da hatten wir noch andere Ländereien, die ein Stück die Straße runter lagen und höher waren. Das war auch schön, denn da war immer die Tür zur Aussichtsplattform offen und ich konnte jederzeit raus, in der Sonne liegen, oder im Schnee spielen, wenn es welchen gab. Aber hier ist es trotzdem schöner, denn es ist mehr Platz, ich habe jede Menge Fenster zum rausschauen und hohe Bettchen, von denen aus ich alles sehen kann. Und viele Plätze zum Sonnen habe ich auch.
Also die Ländereien gehörten dem Vater von Papa, aber der ist irgendwann über den Regenbogen gegangen, da sind wir hierhergekommen und haben sie in Besitz genommen. Papa war dann ganz lange sehr traurig und auch sehr lange krank und dann plötzlich lange weg. Aber das ist eine Geschichte für ein anderes Mal.
Auf jeden Fall habe ich ein sehr schönes Zuhause und kann deshalb die ganzen „Straßenkatzen“ und „Freigänger“ überhaupt nicht verstehen und würde nie mit ihnen tauschen!